Virtual Hard Disk (opsi-vhd-reset)

opsi-vhd-reset unterstützt Sie dabei, viele opsi-Clients schnell zurück auf einen bestimmten Stand bringen, etwa in der Kaffeepause während einer Schulung oder im Klassenraum nach dem Unterricht.

Die Erweiterung opsi-vhd-reset ergänzt opsi-local-image (siehe Lokale Images (opsi-local-image)) und arbeitet mit VHD-Containern.

Voraussetzungen

Dieses Modul ist momentan eine kostenpflichtige Erweiterung. Das heißt, dass Sie eine Lizenz-Datei benötigen. Sie erhalten diese, nachdem Sie die Erweiterung gekauft haben. Zu Evaluierungszwecken stellen wir Ihnen kostenlos eine zeitlich befristete Lizenz zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail.

Weitere Details hierzu finden Sie im Kapitel opsi-Erweiterungen.

opsi-vhd-reset kommt im Bundle mit der Erweiterung opsi-local-image (siehe Lokale Images (opsi-local-image)), das heißt, dass die Lizenz von opsi-local-image automatisch auch für opsi-vhd-reset gilt.

Einführung

opsi bietet eine gute Basis, um automatisiert Windows-Rechner zu installieren und zu pflegen — auch und gerade, wenn es sich um heterogene Hardware handelt. Eine paketbasierte opsi-Installation ist jedoch nicht schnell genug, um Rechner innerhalb kurzer Zeit wieder in einen vorher definierten Zustand zu bringen, z. B. in Schulungs- oder Klassenräumen während einer Pause. opsi-local-image speichert die initiale Installation als Image, und opsi-vhd-reset erweitert die Funktionalität mit VHD-Containern:

  1. initiale Windows-10-Installation in einem VHD-Container

  2. "Versiegelung" der initialen Installation durch eine Child-VHD

  3. schnelle Wiederherstellung durch Austauschen der Child-VHD

  4. Upgrade der initialen Installation durch einen Merge der Child-VHD

Das Verfahren arbeitet mit den aus der Virtualisierung bekannten Snapshot-Techniken, ohne selbst eine Virtualisierung zu benötigen.

Ablauf

Initiale Installation

Installieren Sie mit dem Produkt opsi-vhd-win10-x64 ein Windows-10-System in einem VHD-Container.

Schema: Partitionieren und VHD erstellen (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 1. Schema: Partitionieren und VHD erstellen (opsi-vhd-win10-x64)
Schema: Windows installieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 2. Schema: Windows installieren (opsi-vhd-win10-x64)

Anschließend können Sie auf diesem Windows-System die gewünschten Applikationen installieren.

Schema: Anwendungssoftware installieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 3. Schema: Anwendungssoftware installieren (opsi-vhd-win10-x64)

Rufen Sie das Produkt opsi-vhd-control auf, um aktuelle Metadaten zu diesem opsi-Client zu speichern. Dazu gehört auch die Information, welches Produkt in welcher Version installiert ist. Anschließend aktivieren und booten Sie das Windows PE (Preinstallation Environment).

Das Produkt opsi-vhd-control hat eine sehr niedrige Priorität (-97) und ist daher erst nach der Anwendungssoftware-Installation an der Reihe. Daher können Sie opsi-vhd-control zusammen mit der Anwendungssoftware auf setup stellen.
Schema: Windows-PE-Partition aktivieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 4. Schema: Windows-PE-Partition aktivieren (opsi-vhd-win10-x64)

Unter Windows PE wird durch Anlegen einer Child-VHD die initiale Installation gegen Veränderungen geschützt.

Schema: Initiale Installation versiegeln (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 5. Schema: Initiale Installation versiegeln (opsi-vhd-control)

Ab sofort landen alle Änderungen in der Child-VHD.

Schema: Arbeiten mit dem versiegelten System
Abbildung 6. Schema: Arbeiten mit dem versiegelten System

Image wiederherstellen

Mit dem Produkt opsi-vhd-control können Sie die initiale Installation wiederherstellen. Zuerst stellt das Produkt die gespeicherten opsi-Metadaten wieder her, danach bootet das Windows PE für das Handling der Child-VHD.

Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 1 (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 7. Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 1 (opsi-vhd-control)

Von Windows PE aus wird die Child-VHD mit den Änderungen gelöscht und gegen eine neue, leere Child-VHD ausgetauscht.

Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 2 (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 8. Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 2 (opsi-vhd-control)

Image aktualisieren

Um die Pflege der Clients zu vereinfachen, gibt es das Produkt opsi-auto-update, das hauptsächlich die installierten Produkte aktuell hält.

opsi-auto-update ersetzt das Produkt opsi-vhd-auto-upgrade.

Um eine initiale Installation mit Patches und Softwareaktualisierungen zu versorgen, können Sie wie folgt vorgehen:

  • Stellen Sie die initialen Installation (wie oben beschrieben) wieder her.

  • Spielen Sie die Updates ein.

  • Integrieren Sie die Updates in die initiale Installation und versiegeln sie erneut mit opsi-vhd-control und dem Property upgrade=true.

  • Dabei werden auch die aktualisierten opsi-Metadaten im System abgelegt.

Eine ausführliche Beschreibung des Produktes opsi-auto-update finden Sie im Kapitel opsi-Produkte im Abschnitt opsi-auto-update.

opsi-vhd-*- Produkte

Die Erweiterung opsi-vhd-reset enthält die folgenden Produkte:

UEFI-Kompatibilität

Die opsi-vhd-*-Produkte sind UEFI-kompatibel.

Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64

Das Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64 hat einen ähnlichen Aufbau wie die Netboot-Produkte (4.1.0) zur Windows-Installation. Das heißt, dass sie identisch in Bezug auf den Aufbau und die Treiber-Integration sind. Entsprechende Anleitungen finden Sie im Kapitel Windows OS-Installation. Auch die Propertys sind weitgehend gleich.

opsi-vhd-win10-x64 hat darüber hinaus diese Spezial-Propertys:

  • windows_vhd_size: Gibt die Größe der Parent-VHD an (absolut oder in Prozent der Festplattengröße abzüglich der Win-PE-Partition). Die Voreinstellung von 100 % wird automatisch auf 80 % reduziert, um Platz für die Child-VHD zu lassen. Wird (absolut oder relativ) ein Wert angegeben, der über 80 % liegt, dann wird dieser auf 80 % vermindert. Dieses Property ersetzt das Standard-Property windows_partition_size. (Voreinstellung: 100%)

  • installto: Der Standardwert vhd und soll und kann nicht geändert werden.

Folgende Propertys fehlen dem Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64:
  • windows_partition_size, windows_partition_label: Das Label der Partition, in der die VHD liegen, ist grundsätzlich CONTAINER.

  • data_partition_size, data_partition_letter, data_partition_create, data_partition_preserve: Die Verwaltung einer Datenpartition ist für opsi-vhd-* (bisher) nicht vorgesehen.

  • boot_partition_size, boot_partition_letter, boot_partition_label: Die Verwaltung einer Boot-Partition ist für opsi-vhd-* (bisher) nicht vorgesehen.

  • pre_format_system_partitions, preserve_winpe_partition: Bei opsi-vhd-* stehen diese beiden Werte immer auf true.

Localboot-Produkt opsi-vhd-control

Das Produkt opsi-vhd-control hat eine sehr niedrige Priorität (-96). Es unterstützt die folgenden Propertys:

  • disabled: Dient zu Debug-Zwecken; wenn der Wert auf true gesetzt ist, führt das Produkt keine Aktionen aus. (Voreinstellung: false)

  • upgrade: Merged die in der Child-VHD gesammelten Änderungen in die Parent-VHD und tauscht die Child-VHD gegen eine neue, leere Child-VHD aus (true). Tauscht die Child-VHD gegen eine leere Child-VHD aus (false). Nach einem erfolgreichen upgrade-Lauf wird dieses Property automatisch auf false zurückgesetzt. (Voreinstellung: false)

  • stop_on_no_network_in_pe: Dient zu Debug-Zwecken; wenn der Wert auf true gesetzt ist, bricht es mit einer Fehlermeldung. Anschließend können Sie untersuchen, warum keine Netzwerkverbindung aufgebaut werden konnte. (Voreinstellung: false)

Localboot-Produkt opsi-auto-update

Das Produkt opsi-auto-update vereinfacht die Pflege der Clients und hält die installierten Produkte aktuell. Es setzt alle installierten Client-Produkte, deren Versionsnummer von der auf dem Server abweicht, auf setup.

Dieses Produkt ist nicht nur in Zusammenhang mit opsi-vhd-reset interessant. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie im Kapitel opsi-Produkte im Abschnitt opsi-auto-update.

Bekannte Probleme und Einschränkungen

  • Es gibt auch eine 32-Bit-Version. Diese ist aufgrund eines Problems beim Diskpart-Befehl merge in den 32-Bit-Windows-PE-Versionen nur eingeschränkt verwendbar.

  • Theoretisch wäre auch eine Implementierung für Windows 8.1 bzw Windows 7 Enterprise möglich. Diese werden wir aber nur bei Bedarf anfertigen.

  • Es gibt Hinweise darauf, dass ein Windows-10-Release-Upgrade einer Installation in einer VHD fehlschlägt.
    (https://www.heise.de/newsticker/meldung/VHD-Boot-Windows-Update-demoliert-Aktivierung-3806023.html)