Virtual Hard Disk (opsi-vhd-reset)

opsi-local-image unterstützt Sie dabei, viele opsi-Clients schnell zurück auf einen bestimmten Stand bringen, etwa in der Kaffeepause während einer Schulung oder im Klassenraum nach dem Unterricht. Der Administrator steuert alles von zentraler Stelle aus: Zuerst erstellt die Erweiterung ein Image, dann speichert sie es auf einer separaten Festplatten-Partition. Dieses Image kommt dann zur schnellen Wiederherstellung zum Einsatz, mit minimaler Auswirkung auf die Netzwerk-Performance.

Die Erweiterung opsi-vhd-reset ergänzt opsi-local-image (siehe Lokale Images (opsi-local-image)) und arbeitet mit VHD-Containern.

Voraussetzungen

Dieses Modul ist momentan eine kostenpflichtige Erweiterung. Das heißt, dass Sie eine Freischaltdatei benötigen. Sie erhalten diese, nachdem Sie die Erweiterung gekauft haben. Zu Evaluierungszwecken stellen wir Ihnen kostenlos eine zeitlich befristete Freischaltung zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail.

Weitere Details hierzu finden Sie im Kapitel opsi-Erweiterungen.

opsi-vhd-reset kommt im Bundle mit der Erweiterung opsi-local-image (siehe Lokale Images (opsi-local-image)), das heißt, dass die Freischaltung von opsi-local-image automatisch auch für opsi-vhd-reset gilt.

Die Erweiterung setzt opsi 4.0.7 oder neuer voraus. Die folgende Tabelle listet die benötigten opsi-Pakete auf:

Tabelle 1. Benötigte Pakete
opsi-Paket Version

opsi-winst

>= 4.12.0.13

Einführung

opsi bietet eine gute Basis, um automatisiert Windows-Rechner zu installieren und zu pflegen — auch und gerade, wenn es sich um heterogene Hardware handelt. Eine paketbasierte opsi-Installation ist jedoch nicht schnell genug, um Rechner innerhalb kurzer Zeit wieder in einen vorher definierten Zustand zu bringen, z. B. in Schulungs- oder Klassenräumen während einer Pause. opsi-local-image speichert die initiale Installation als Image, und opsi-vhd-reset erweitert die Funktionalität mit VHD-Containern:

  1. initiale Windows-10-Installation in einem VHD-Container

  2. "Versiegelung" der initialen Installation durch eine Child-VHD

  3. schnelle Wiederherstellung durch Austauschen der Child-VHD

  4. Upgrade der initialen Installation durch einen Merge der Child-VHD

Das Verfahren arbeitet mit den aus der Virtualisierung bekannten Snapshot-Techniken, ohne selbst eine Virtualisierung zu benötigen.

Ablauf

Initiale Installation

Installieren Sie mit dem Produkt opsi-vhd-win10-x64 ein Windows-10-System in einem VHD-Container.

Schema: Partitionieren und VHD erstellen (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 1. Schema: Partitionieren und VHD erstellen (opsi-vhd-win10-x64)
Schema: Windows installieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 2. Schema: Windows installieren (opsi-vhd-win10-x64)

Anschließend können Sie auf diesem Windows-System die gewünschten Applikationen installieren.

Schema: Anwendungssoftware installieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 3. Schema: Anwendungssoftware installieren (opsi-vhd-win10-x64)

Rufen Sie das Produkt opsi-vhd-control auf, um aktuelle Metadaten zu diesem opsi-Client zu speichern. Dazu gehört auch die Information, welches Produkt in welcher Version installiert ist. Anschließend aktivieren und booten Sie das Windows PE (Preinstallation Environment).

Das Produkt opsi-vhd-control hat eine sehr niedrige Priorität (-97) und ist daher erst nach der Anwendungssoftware-Installation an der Reihe. Daher können Sie opsi-vhd-control zusammen mit der Anwendungssoftware auf setup stellen.
Schema: Windows-PE-Partition aktivieren (`opsi-vhd-win10-x64`)
Abbildung 4. Schema: Windows-PE-Partition aktivieren (opsi-vhd-win10-x64)

Unter Windows PE wird durch Anlegen einer Child-VHD die initiale Installation gegen Veränderungen geschützt.

Schema: Initiale Installation versiegeln (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 5. Schema: Initiale Installation versiegeln (opsi-vhd-control)

Ab sofort landen alle Änderungen in der Child-VHD.

Schema: Arbeiten mit dem versiegelten System
Abbildung 6. Schema: Arbeiten mit dem versiegelten System

Image wiederherstellen

Mit dem Produkt opsi-vhd-control können Sie die initiale Installation wiederherstellen. Zuerst stellt das Produkt die gespeicherten opsi-Metadaten wieder her, danach bootet das Windows PE für das Handling der Child-VHD.

Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 1 (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 7. Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 1 (opsi-vhd-control)

Von Windows PE aus wird die Child-VHD mit den Änderungen gelöscht und gegen eine neue, leere Child-VHD ausgetauscht.

Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 2 (`opsi-vhd-control`)
Abbildung 8. Schema: Initiale Installation wiederherstellen, Teil 2 (opsi-vhd-control)

Image aktualisieren

Um die Pflege der Clients zu vereinfachen, gibt es das Produkt opsi-auto-update, das hauptsächlich die installierten Produkte aktuell hält.

opsi-auto-update ersetzt das Produkt opsi-vhd-auto-upgrade.

Um eine initiale Installation mit Patches und Softwareaktualisierungen zu versorgen, können Sie wie folgt vorgehen:

  • Stellen Sie die initialen Installation (wie oben beschrieben) wieder her.

  • Spielen Sie die Updates ein.

  • Integrieren Sie die Updates in die initiale Installation und versiegeln sie erneut mit opsi-vhd-control und dem Property upgrade=true.

  • Dabei werden auch die aktualisierten opsi-Metadaten im System abgelegt.

Eine ausführliche Beschreibung des Produktes opsi-auto-update finden Sie im Kapitel opsi-Produkte im Abschnitt opsi-auto-update.

opsi-vhd-*- Produkte

Die Erweiterung opsi-vhd-reset enthält die folgenden Produkte:

UEFI-Kompatibilität

Die opsi-vhd-*-Produkte sind UEFI-kompatibel.

Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64

Das Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64 hat einen ähnlichen Aufbau wie die Netboot-Produkte (4.1.0) zur Windows-Installation. Das heißt, dass sie identisch in Bezug auf den Aufbau und die Treiber-Integration sind. Entsprechende Anleitungen finden Sie im Kapitel Getting Started. Auch die Propertys sind weitgehend gleich.

opsi-vhd-win10-x64 hat darüber hinaus diese Spezial-Propertys:

  • windows_vhd_size: Gibt die Größe der Parent-VHD an (absolut oder in Prozent der Festplattengröße abzüglich der Win-PE-Partition). Die Voreinstellung von 100 % wird automatisch auf 80 % reduziert, um Platz für die Child-VHD zu lassen. Wird (absolut oder relativ) ein Wert angegeben, der über 80 % liegt, dann wird dieser auf 80 % vermindert. Dieses Property ersetzt das Standard-Property windows_partition_size. (Voreinstellung: 100%)

  • installto: Der Standardwert vhd und soll und kann nicht geändert werden.

Folgende Propertys fehlen dem Netboot-Produkt opsi-vhd-win10-x64:
  • windows_partition_size, windows_partition_label: Das Label der Partition, in der die VHD liegen, ist grundsätzlich CONTAINER.

  • data_partition_size, data_partition_letter, data_partition_create, data_partition_preserve: Die Verwaltung einer Datenpartition ist für opsi-vhd-* (bisher) nicht vorgesehen.

  • boot_partition_size, boot_partition_letter, boot_partition_label: Die Verwaltung einer Boot-Partition ist für opsi-vhd-* (bisher) nicht vorgesehen.

  • pre_format_system_partitions, preserve_winpe_partition: Bei opsi-vhd-* stehen diese beiden Werte immer auf true.

Localboot-Produkt opsi-vhd-control

Das Produkt opsi-vhd-control hat eine sehr niedrige Priorität (-96). Es unterstützt die folgenden Propertys:

  • disabled: Dient zu Debug-Zwecken; wenn der Wert auf true gesetzt ist, führt das Produkt keine Aktionen aus. (Voreinstellung: false)

  • upgrade: Merged die in der Child-VHD gesammelten Änderungen in die Parent-VHD und tauscht die Child-VHD gegen eine neue, leere Child-VHD aus (true). Tauscht die Child-VHD gegen eine leere Child-VHD aus (false). Nach einem erfolgreichen upgrade-Lauf wird dieses Property automatisch auf false zurückgesetzt. (Voreinstellung: false)

  • stop_on_no_network_in_pe: Dient zu Debug-Zwecken; wenn der Wert auf true gesetzt ist, bricht es mit einer Fehlermeldung. Anschließend können Sie untersuchen, warum keine Netzwerkverbindung aufgebaut werden konnte. (Voreinstellung: false)

Localboot-Produkt opsi-auto-update

Das Produkt opsi-auto-update vereinfacht die Pflege der Clients und hält die installierten Produkte aktuell. Es setzt alle installierten Client-Produkte, deren Versionsnummer von der auf dem Server abweicht, auf setup.

Dieses Produkt ist nicht nur in Zusammenhang mit opsi-vhd-reset interessant. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie im Kapitel opsi-Produkte im Abschnitt opsi-auto-update.

Bekannte Probleme und Einschränkungen

  • Es gibt auch eine 32-Bit-Version. Diese ist aufgrund eines Problems beim Diskpart-Befehl merge in den 32-Bit-Windows-PE-Versionen nur eingeschränkt verwendbar.

  • Theoretisch wäre auch eine Implementierung für Windows 8.1 bzw Windows 7 Enterprise möglich. Diese werden wir aber nur bei Bedarf anfertigen.

  • Es gibt Hinweise darauf, dass ein Windows-10-Release-Upgrade einer Installation in einer VHD fehlschlägt.
    (https://www.heise.de/newsticker/meldung/VHD-Boot-Windows-Update-demoliert-Aktivierung-3806023.html)