Wichtige Hinweise

opsi 4.3 ist ein Major-Release und hat seine eigenen Repositorys. Diese neuen Paketquellen müssen Sie in den entsprechenden Konfigurationsdateien Ihrer Systeme eintragen; entfernen Sie außerdem die Repositorys der Vorgängerversion. Erst danach können Sie das Upgrade durchführen.

Für ein Upgrade von opsi 4.2 auf 4.3 müssen die installierten Pakete auf dem letzten Stand der 4.2-Version sein. Andere Pakete (wie z. B. der MySQL-Server) sollten ebenfalls aktuell sein — andernfalls kann es beim Upgrade zu Fehlern kommen.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie vor dem Upgrade die Pakete opsi-script, opsi-client-agent, opsi-linux-client-agent bzw. opsi-mac-client-agent auf allen Clients auf den aktuellen Stand bringen!

opsi-Linux-Bootimage und DHCP-Server

Die Bootloader im opsi-Linux-Bootimage befinden sich nun unter <TFTP-ROOT>/opsi/opsi-linux-bootimage/loader. Bei Verwendung von Netboot/PXE muss die DHCP-Serverkonfiguration manuell angepasst werden (Option 67/BootFile Name)!

  • Legacy BIOS: opsi/opsi-linux-bootimage/loader/opsi-netboot.bios

  • UEFI-BIOS: opsi/opsi-linux-bootimage/loader/shimx64.efi.signed

Betriebssystem-Pakete aktualisieren

Stellen Sie sicher, dass Sie zum Zeitpunkt des Upgrades die jeweils aktuellsten Pakete von opsi 4.2 aus dem Stable-Bereich verwenden!

opsi-Pakete

opsi-Pakete sind in der Regel kompatibel zu opsi 4.2 und opsi 4.3.

Die offiziellen 4.3-Repositorys enthalten Pakete, die zu opsi 4.3 kompatibel sind.

Beachten Sie, dass die dort angebotenen Pakete nicht zwingend die Versionsnummer 4.3 im Namen haben müssen, damit sie unter opsi 4.3 lauffähig sind!

Mit wenigen Ausnahmen bleibt das Verhalten der opsi-Paket-Werkzeuge gleich - weshalb sich auch an den Arbeitsabläufen nicht viel ändern muss.

opsi-newprod

opsi-newprod legt nun eine control-Datei (control.toml) im TOML-Format an. Die enthaltenen Werte verhalten sich genau wie vorher auch, nur das Format folgt nun dem TOML standard.

Für Kompatibilität mit 4.1er und 4.2er Servern generiert opsi-makepackage automatisch eine control-Datei im alten Format, aber die Pflege des Pakets muss über die control.toml erfolgen. Falls die angegebene Version in der control neuer ist als in der control.toml wird ein Fehler geschmissen (weil die control ignoriert wird, sobald eine control.toml gefunden wird)!

opsi-makepackage

Mit opsi-makepackage --control-to-toml kann eine vorhandene control-Datei in ein control.toml umgewandelt werden. Ab dann muss die Pflege über die control.toml erfolgen.

In der control.toml können Sie auch Markdown verwenden. So können Sie z.B. Links in der Beschreibung verwenden, die im opsi-configed klickbar sind.

Mit opsi-makepackage 4.3 gibt es nur noch die Serialisierung tar. Die Standard-Kompression ist zstd (kompatibel mit opsi >= 4.2). Wenn noch Pakete für opsi 4.1 gebaut werden sollen, dann kann die Kompression auf gz umgestellt werden. Hierfür wird die Datei /etc/opsi/makepackagemarkeruse_gz angelegt.

temp-Verzeichnis

Mit opsi-utils 4.3 verwenden alle Werkzeuge das tmp-Verzeichnis /var/lib/opsi/tmp für temporäre Dateiablage. Viele Werkzeuge geben die Möglichkeit, manuell explizit ein anderes Verzeichnis anzugeben.

Backend-Erweiterungen

Die bisher in /etc/opsi/backendManager/extend.d hinterlegten Methoden zur Erweiterung sind jetzt fest implementiert im opsiconfd. Daher ist das Verzeichnis /etc/opsi/backendManager/extend.d in der Voreinstellung leer. Die bisher standardmäßig ausgelieferten Dateien werden beim Upgrade verschoben.

Sie können den Extend-Mechanismus aber weiterhin verwenden und Ihre eigenen Methoden in .conf-Dateien im Verzeichnis /etc/opsi/backendManager/extend.d implementieren.

Workbench, Depot und Repository

opsi 4.3 verwendet jetzt feste Verzeichnisse für Workbench, Depot und Repository unterhalb von /var/lib/opsi. Dynamische Konfigurationen über depotLocalUrl, repositoryLocalUrl und workbenchLocalUrl an den Depots werden ignoriert.

Wenn die Verzeichnisse Workbench, Depot und Repository an anderer Stelle liegen, dann verschieben Sie diese nach /var/lib/opsi. Statt die Verzeichnisse zu verschieben, können Sie auch einen Symlink erstellen.

Sortier-Algorithmus

Es existiert nur noch ein (neuer) Sortier-Algorithmus für Produkt-Aktionen; eine Unterscheidung von algorithm1/algorithm2 entfällt. Der neue Algorithmus produziert weitestgehend die gleichen Ergebnisse wie der Vorgänger algorithm1.

opsi-Pakete

Die neuen opsi-Pakete befinden sich nun unter https://opsipackages.43.opsi.org/.

opsi-Tools

Die Werkzeuge opsi-configed, opsi-setup-detector-setup, das WebGUI und andere stehen jetzt unter https://tools.43.opsi.org/ zur Verfügung.

opsi-configed

Die Aktionen für Produkte im Kontextmenü (Klick mit der rechten Maustaste auf ein Produkt) wurden überarbeitet. Speichern und ausführen und Speichern und ausführen (nur ausgewählte Produkte) beachten jetzt die Konfiguration opsiclientd.control_server.process_actions_even.

Kontextmenü der rechten Maustaste
Abbildung 1. Kontextmenü der rechten Maustaste

Die Konfiguration kann folgende Werte annehmen:

  • auto: Es wird das timer-Event im WAN-Modus ausgelöst, sonst on_demand (Standard).

  • on_demand: Es wird immer das Event on_demand ausgelöst.

  • timer: Es wird immer das Event timer ausgelöst.

In opsi 4.3 muss nicht mehr zwischen UEFI und Legacy unterschieden werden, da in jedem Fall der GRUB2 Bootloader verwendet wird. Der UEFI Haken wird somit nicht zum Umschalten benötigt. Der Haken zeigt nach einer OS-Installation über opsi an, ob das System per UEFI oder Legacy installiert wurde. Maßgeblich hierfür ist der Konfiguartionswert clientconfig.uefibootlabel.

UEFI-Haken
Abbildung 2. UEFI-Haken